Wie Emotionen unser Leben beeinflussen und welche Rolle Stress dabei spielt!

Ohne Emotionen wären wir nicht überlebensfähig. Sie leiten uns durch den Alltag und haben als grundlegender Bestandteil des Menschseins einen größeren Einfluss auf uns, als man vorerst meinen könnte.

Das liegt daran, dass das Meiste aus dem Unterbewusstsein heraus generiert wird. Jede Situation, in der wir uns befinden, bewerten wir mithilfe unserer Gefühle, ohne es bewusst zu merken. Sie können beeinflussen, wie wir die Realität wahrnehmen, wie wir auf Situationen reagieren und, welche Entscheidungen wir daraufhin treffen. Somit machen sie einen wichtigen Teil unserer Persönlichkeit aus.

Ich möchte in diesem Artikel ganz besonders darauf eingehen, welche Rolle Emotionen im Berufsleben spielen. Menschen, die in durch ihre Position viel Verantwortung tragen, wie z. B. Führungskräfte, müssen täglich mehrere Entscheidungen treffen, deren Wirken weit über das eigene Feld hinausreicht. 

Die Dynamik unserer heutigen, sich stets veränderten Zeit macht die Entscheidungssituation noch komplexer als sie sowieso schon ist. Dazu kommt, dass oft ein nur geringes Zeitfenster für die Lösung eines Problems zur Verfügung steht. Solche Situationen können viel Druck und Stress auslöschen, was die Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen massiv einschränkt.

Was passiert im Gehirn, wenn wir gestresst sind?

Wenn wir überfordert sind, wird unser Stresszentrum im Gehirn - auch Amygdala genannt, aktiv. Das bedeutet, dass wir direkt auf die Situation reagieren, ohne sie zuvor analysiert zu haben. Wenn zum Beispiel ein Auto auf uns zukommt, springen wir blitzartig zur Seite. Dabei bleibt uns keine Zeit, die Situation zu hinterfragen.  Wir müssen und sollten sofort handeln. Dieser Stress agiert als Schutzmechanismus und hilft uns, Gefahrensituationen zu überleben.

In unserem heutigen Alltag sind wir solchen Gefahrensituationen allerdings eher selten ausgesetzt. Wenn wir heute von Stress sprechen, meinen wir meist nicht den akuten, sondern den chronischen Stress.

Ein weiterer Gehirnteil, der eine essenzielle Rolle spielt, ist der präfrontale Cortex. Dort liegt unser Kurzzeitgedächtnis und er wird oft als "innerer CEO oder Regisseur" benannt. Es ist der Teil, der den Menschen zum Menschen macht. Dank ihm sind wir in der Lage, logisch zu denken und anhand unserer Erfahrungen Entscheidungen zu treffen.

Bei Stress wird der präfrontale Kortex übersprungen und die Amygdala kommt zum direkten Einsatz. Wenn das zu oft passiert, werden wir vergesslich, ungeduldig und unkonzentriert. Auf lange Sicht kann uns dieser Alarmzustand nicht nur richtig krank machen, sondern auch unseren gesamten Hormonhaushalt durcheinander bringen.

Stress entsteht durch Widerstand

Obwohl unsere heutige dynamische Welt geradezu prädestiniert für Stress ist, können wir einen gesunden Umgang damit erlernen, um auch in Druck-Situationen aus seiner inneren Mitte heraus zu agieren. 

Dazu ist es wichtig zu verstehen, dass der chronische Stress oft durch Widerstand entsteht. Wir versuchen Antworten auf Fragen zu finden, die rational nur schwer zu beantworten sind, da deren Hintergrund oft emotionaler Natur ist. Emotionen, die wir nicht als "positiv" einstufen, unterdrücken wir gerne, da wir nie gelernt haben, wie wir mit ihnen umgehen sollten.

Wie kann ich präventiv mit Stress umgehen?

Hast du vielleicht auch schon einmal von diesen Spitzenleistern gehört, die scheinbar nichts aus der Ruhe bringt? Menschen, die selbst unter enormem Druck abliefern? Was genau machen diese Menschen anders, als Menschen, die abhängig von Umständen mal top performen, und dann wieder nicht voll in ihrem Game sind.

Stresssituationen erkennen

Menschen, die auch in Drucksituationen ganz "cool" bleiben, haben sich in den meisten Fällen mit ihren Stressoren auseinandergesetzt und wissen genau, welche Umstände ihn auslösen. Hier dient Stress sogar als wertvoller Wegweiser dafür, welche Aspekte wir ändern und so gut es geht aus unserem Alltag beseitigen sollten.

Wichtige von unwichtigen Aufgaben unterscheiden

Viele Selbstständige und Unternehmer:innen verstecken sich hinter Aufgaben, die zwar dringend, aber nicht wichtig nicht. So fließt zum Beispiel viel mehr Zeit und Energie in Tasks, die man delegieren oder sogar ganz "on hold" setzen könnte. Das eigentliche, gewinnbringende Geschäft bleibt dann auf der Strecke und langfristig drosselt man damit nicht nur sein unternehmerisches, sondern auch sein persönliches Wachstum.

Grenzen kennen und setzen

Grenzen zu setzen, fällt vielen Führungskräften schwer, da sie sich für das Wohlbefinden des gesamten Teams und Unternehmens verantwortlich fühlen. Und genau deshalb ist das Setzen von Grenzen elementar wichtig, um das langfristig mit Präsenz und Achtsamkeit durchhalten zu können. Am besten funktioniert es, wenn diese Grenzen gezielt kommuniziert werden. Das könnten zum Beispiel feste Arbeits- und Erreichbarkeitszeiten sein oder ein Plan darüber, welche Aufgaben übernommen werden und welche nicht.

Coaching

Ein persönlich begleitetes Coaching kann helfen, sich und seine Emotionen noch besser verstehen zu lernen. Die Impulse von Außen sorgen dafür, dass Menschen nicht von ihrem Weg abkommen und ihre Ziele effizienter und stressfreier erreichen können.

Wer einmal gelernt hat, seine Selbstwahrnehmung zu schulen und seine Emotionen bewusster wahrzunehmen, kann man die eigene Reaktion in herausfordernden Situationen aktiver steuern und kontrollieren.


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